Tata, was für ein Jubiläum. Vor exakt 30 Jahren war ich auf einem Konzert. Nicht alleine. Es war der 11. April 1995. Mein Cousin Honne stand mit seiner Funkcombo auf der Bühne und hat unter anderem The Chicken von Maceo Parker gecovert. Der Bass hat gedröhnt, die Bläser haben gegroovt – und ich? Ich hab mich verliebt.
Denn an diesem Abend sind Ute und ich so richtig zusammengekommen. Auch wenn wir uns schon seit der 5. Klasse kannten, war dieser Moment für uns der Startschuss. Kein Zufall, kein „Mal schauen“ – sondern: Jetzt aber richtig. Das war noch vor dem Abi. Und Majo: ich denke, ich habe mich an alles gehalten, was Du mir so mit auf den Weg gegeben hast, oder?
Unsere Beziehung wird also heute 30. Was man nicht alles so mit 30 macht!
Mit 30 fängt man bei den „Herren 30“ an zu spielen. To be honest: habe ich nie gemacht. Im Gegenteil: Ich hatte um die Zeit herum mit dem Tennis aufgehört. Erst die Pandemie hat mich wieder auf den Platz zurückgebracht. (Seitdem ist es eine Mischung aus Rückhand, Rücken und Racket-Romantik.)
Mit 30 muss man fegen – zumindest dann, wenn man unverheiratet ist. Ich musste nicht. Ich war schon verheiratet. (Kleiner Fun Fact am Rande: Ute schon. Sie musste fegen. Und ich durfte zusehen. Ehe ist eben auch Teamwork.)
Und mit 30 … da hören manche auf, wo andere gerade anfangen.
Da das ja hier ein Musikblog ist, folgen ein paar musikalische Wegmarken rund um die magische Zahl:
Es gibt Alben, die schlicht „30“ heißen – wie bei Adele. Ihr gleichnamiges Album wurde am 19. November 2021 veröffentlicht und gilt als eines ihrer persönlichsten Werke. Es behandelt Themen wie Scheidung, Selbstfindung und Mutterschaft – und wurde weltweit ein großer Erfolg. Obwohl es ihr viertes Album war, steht die „30“ hier für ihr Alter beim Schreiben – nicht die Anzahl der Veröffentlichungen. Der Song passt zu unserem Abendgetränk.
Ach du liebes Lottchen…. ich schreibe nicht nur Lottchen sondern auch über einen Künstler, den ich nie beschreiben wollte. Aber er passt in diesen Post. Denn G. G. Anderson hat sein 30. Studioalbum zum Anlass genommen, seine Karriere im Studio zu beenden. „Sieben Leben“ heißt das Werk, das er 2024 veröffentlicht hat – und laut eigener Aussage soll danach nichts mehr kommen. Keine Comebacks, keine heimlichen Rückzieher à la Howard Carpendale. Nur noch Konzerte. Auch eine Art von Abschluss – mit Ansage und Haltung.
Und dann gibt es jene, die die 30 nie erlebt haben: Kurt Cobain, Janis Joplin, Jimi Hendrix, Amy Winehouse – alles Ausnahmetalente, die uns viel zu früh verlassen haben. Ihre Karrieren, oft kürzer als ein Jahrzehnt, haben dennoch Generationen geprägt. Manchmal frag ich micht, wie das mit denen so weitergegangen wäre. Gäb es die Foo Fighters? Wäre Jimi Hendrix mit Tom Morello zusammen in einem Feature?
Vielleicht liegt gerade darin der Zauber: Dass man sich mit 30 fragt, was man noch alles starten kann. Oder was man schon alles erlebt hat.
Und dann gibt’s eben auch Geschichten wie unsere. 30 Jahre miteinander – das sind verdammt viele Kapitel. Manche laut, manche leise, aber alle mit Groove wie The Chicken. Defintitv.
Was übrigens am 11.4.1995 sonst noch passiert ist – in Musik, Internet, Sport und Popkultur, hab ich mal Perplexity recherchieren lassen.
Charts international & national
In den USA stand der R&B-Song “This Is How We Do It” von Montell Jordan an Platz 1 der Billboard Hot 100. In Großbritannien führte “Back for Good” von Take That die Single-Charts an – unterstützt durch einen legendären Auftritt bei den BRIT Awards. In den deutschen Charts hielt sich “Conquest of Paradise” von Vangelis auf Platz 1 – ein musikalischer Spätzünder, ausgelöst durch einen Boxkampf.
Internet & Digitalisierung
Das Wall Street Journal berichtete über die frühe Investition von Sequoia Capital in Yahoo! – der Startschuss für eines der ersten großen Internetportale. Und noch ein Dino: Windows 95 knackte in den USA die letzten Bugs vor dem großen Launch.
Sportliches Highlight
In der NBA lieferten sich die Dallas Mavericks und die Houston Rockets ein Offensiv-Feuerwerk mit 303 Punkten – ein Rekordspiel mit Double-Overtime. Noch ohne Dirk!
Besonderes & Popkultur
Die Welthandelsorganisation (WTO) wurde gegründet und in in deutschen Kinos liefen Pulp Fiction, Forrest Gump und Vier Hochzeiten und ein Todesfall.
Nicht schlecht, oder?
30 Jahre später sitze ich hier auf Malle nach einem Doppel mit unseren Jungs, freue mich auf die Flasche Weißwein und glaube, dass auch die nächsten 30 Jahre na gute Zeit werden. Vielleicht ja hier auf der Insel.
Ich hab dich lieb, Hase.
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